
Bandverletzungen des Kniegelenks: Seitenbandriss
Das Kniegelenk wird durch Bänder stabilisiert. Die Seitenbänder, je ein Innen- und Außenband, sichern das Kniegelenk in der Streckstellung vor dem seitlichen Aufklappen. Das vordere und das hintere Kreuzband verhindern die Verschiebebewegung von Unterschenkel gegen Oberschenkel nach vorne und hinten.
Äußere Gewalteinwirkung, wie sie durch direkten Anprall oder durch Sturz und Verdrehen, bzw. Überstreckung des Gelenks zustande kommen kann, führt zum Riss der Bänder. Reißen Seitenband und ein Kreuzband gleichzeitig, entsteht eine Instabilität in mehrere Richtungen. Reißt nur ein Band, spricht man von einer einfachen Instabilität in eine Richtung.
Riss des Außenbandes
Der Außenbandriss ist ein sehr seltenes Verletzungsmuster. Wenn das Außenband verletzt wird, liegen meist noch schwerwiegende Begleitverletzungen am hinteren Kreuzband bis hin zu Knochenbrüchen vor, die der weiteren Behandlung bedürfen. Deshalb ist bei Verdacht auf einen Außenbandriss immer weitere Diagnostik mittels Kernspintomographie notwendig.
Riss des Innenbandes
Am häufigsten ist der Innenbandriss. Diese Verletzung kann durch einfache Untersuchung schnell festgestellt werden.
Das Innenband hat ein hohes Selbstheilungspotential. Beim einfachen Innenbandriss ist deshalb eine konservative Behandlung in einer beweglichen Kniegelenksschiene möglich, die 6 Wochen getragen werden muss.
Liegt gleichzeitig ein Riss eines Kreuzbandes vor, muss das Kreuzband operativ stabilisiert werden. Erst bei stabilem Kreuzband ist eine Heilung des Innenbandes möglich.