
Kalkschulter (Tendinitis calcarea)
Entzündungen und Reizungen, meist durch ein Engpass-Syndrom verursacht, führen zu einer Veränderung des Gewebemilieus: Das Gewebe wird sauer. Als Folge sammelt sich Kalk in den Sehnen an, es bilden sich richtige Depots. Eine Neigung zu dieser Kalkherdbildung ist meist erblich bedingt.
Die Kalkdepots verengen den ohnehin schon verkleinerten Raum unter dem Schulterdach weiter. Zusätzlich schädigt der Kalk die Sehne selbst mit einer Art „Lochfraß“, der bis zur durchgreifenden Rissbildung führen kann.
Kalkdepots sind also nie die Ursache einer Schultererkrankung, sondern immer die Folge!
Symptome und Krankheitsverlauf
Die Verkalkungen können direkt in den darüber liegenden Schleimbeutel einbrechen und dort für eine heftige Entzündung mit akutem Schulterschmerz sorgen. Oft sind die Schmerzen plötzlich und äußerst heftig. Die Patienten können ihre Schulter meist für 5-7 Tage nicht mehr bewegen.
Die Depots einer solchen kalzifizierenden Schleimbeutelentzündung können durchaus nach einiger Zeit im Röntgenbild komplett verschwunden sein. Dennoch entstehen in aller Regel innerhalb weniger Wochen wieder neue, größere Verkalkungen.
Behandlung
Die Behandlung einer Kalkschulter muss immer die Ursache beseitigen. Erst wenn die Ursache beseitigt ist, verschwinden auch die Kalkdepots dauerhaft.
Eine reine Behandlung der Kalkdepots heilt die Kalkschulter nicht!
Insbesondere die Stoßwellentherapie ist ohne Nutzen bei einer Kalkschulter. Trotzdem wird sie Patienten immer wieder als Selbstzahler-Leistung angeboten. Dass die Kalkdepots verschwinden und dann wiederkommen ist der völlig normale Verlauf der Erkrankung. Die Stoßwellentherapie trägt weder zum einen noch zum anderen bei.
Nicht jedes Kalkdepot muss operiert werden! Wichtig ist die Behandlung der Ursache, die der Arzt durch Erfahrung und gezielte Diagnostik ermitteln können muss.